Installationsansicht, titre provisoire, A cold case or happiness, Courtesy die Künstlerinnen und Halle für Kunst Lüneburg.
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A cold case or happiness
Eröffnung: 05.08.2023, 18:00–21:00
Das „gute Leben” – was soll das sein, für jede:n, für alle? Als Motiv begleitet die Suche nach einem guten Leben politische Auseinandersetzungen zu sozialer Gerechtigkeit und Partizipation und bleibt doch unfassbar, eher gefühlt. In dem Film A cold case or happiness wird das Bedürfnis danach wahrnehmbar – in der zwischenmenschlichen Interaktion, in der Verlorenheit der menschlichen Körper, in den modernistischen Architekturen. Gefilmt im Frühjahr 2023 in Los Angeles extrahiert der Film aus einer einjährigen Recherche zu der Arbeit der Schriftstellerin und Filmemacherin Erika Runge (*1939 in Halle an der Saale) und stellt die Frage nach dem guten Leben – für alle und nicht nur für wenige – aus einer heutigen zwangsläufigen Dringlichkeit.
Runges Arbeit als Journalistin zielte auch darauf, genau jenes gute Leben im Alltag freizulegen und ihr bevorzugtes Format dafür war das Interview. Ein intersubjektiver Querschnitt durch Erika Runges Recherche und Interviewpraxis legt die größeren Zusammenhänge ihres Interesses offen: Kapitalismus, Analyse und Solidarität. Runge untersuchte diese anhand von Interviews u. a. mit deutschen und migrantischen Arbeiter:innen, Frauen und Kommunist:innen und berührt Themenfelder wie die Veränderung der Arbeitswelt, Familie, Sex und Beziehungen, Genderfragen, Rassismus und anti-rassistischer Widerstand, Ost-/Westdeutschland, atomare Abrüstung, und feministischer Kampf. All diese Themen bearbeitete Runge in den 1960er und 1970er Jahren in ihrer Verschränkung miteinander. Die Cut-up-Technik, die Runge in ihrer Schreibpraxis entwickelt, macht es möglich, parallel zu erzählen, Lebenswelten nebeneinander existieren zu lassen, historische und zeitgenössische Narrative in Verbindung zu setzen und offen zu halten.
„Die Zerstörung der Kommunikationsfähigkeit ist Teil des Systems geworden, in dem wir leben.", schreibt Runge 1976 in ihrem Essay Überlegungen beim Abschied von der Dokumentarliteratur. Die Schauspieler:innen in A cold case or happiness bewegen sich durch diesen assoziativen Raum, kommen zusammen, bewegen sich wieder auseinander, leben einen Alltag, in dem alltägliche Handlungen zu Metaphern werden und in dem Verstehen und Verstanden werden nicht mehr vorausgesetzt werden kann, sondern erst wieder erarbeitet werden muss.
titre provisoire ist eine künstlerische Kollaboration zwischen Cathleen Schuster und Marcel Dickhage. Sie sind Alumni des Whitney Independent Study Program und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und ihre Arbeiten wurden auf der Singapur Biennale 2019, in Sharjah Art Foundation, bei after the butcher Berlin, im Taxispalais Kunsthalle Tirol, im Kunstverein Harburger Bahnhof Hamburg, in Berlinische Galerie, im GfZK Leipzig, bei Ludlow 38 New York, in der Kunsthalle Düsseldorf, bei SAVVY Contemporary und auf der Kyiv Biennale 2015 gezeigt. Zuletzt konzipierten sie das Publikations- und Screening-Programm Coincidences in Prepositions in Kollaboration mit Renan Laru-an, dem Vargas Museum Manila und dem Harun Farocki Institut Berlin. Das Filmprojekt A cold case or happiness im Frühjahr 2023 wurde im Rahmen der Residenz des MAK-Schindler Programms in Los Angeles ausgearbeitet.
Im Rahmen der Ausstellung in der Halle für Kunst Lüneburg wird Erika Runges Essay Überlegungen beim Abschied von der Dokumentarliteratur ins Englische übersetzt für eine später erscheinende Publikation.
Das Jahresprogramm und die Ausstellung in der Halle für Kunst Lüneburg e.V. werden gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Sparkassenstiftung Lüneburg und die Hansestadt Lüneburg. Das Vermittlungsprogramm der Halle für Kunst Lüneburg e.V. wird ermöglicht durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung Niedersachsen und der Sparkassenstiftung Lüneburg. Gefördert durch die Akademie der Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR.