
Sanna Helena Berger, Metod (Detail), 2025. Courtesy of the artist. Photo: Katarina Sylvan, Antics.
BE/HOLDING
Of Carrier Structures and Leaky Containers
Eröffnung: 11.06.2025, 18:00–21:00 Uhr
mit einer Lesung von SANNA HELENA BERGER
Mit Werken von SANNA HELENA BERGER, WISRAH C. V. DA R. CELESTINO, CEYLAN ÖZTRÜK und FLAVIA TRACHSLER
Die Gruppenausstellung BE/HOLDING richtet den Blick auf das, was hält und trägt, stützt und stärkt. Trägerstrukturen und Displayelemente werden hier nicht nur funktional betrachtet, sondern treten als selbstbewusste Objekte und Körper in räumlichen und sinnlichen Beziehungsgeflechten auf. Sowohl im konkreten als auch metaphorischen Sinn vermitteln sie Erzählungen und Emotionen und definieren gleichzeitig den Rahmen, innerhalb dessen sich diese entfalten können.
Das Spannungsverhältnis zwischen Tragen und Leiten kommt bereits im Titel der Ausstellung zum Ausdruck, der auf die englischen Verben to hold (halten) und to behold (betrachten, oft mit besonderer Aufmerksamkeit oder einem Gefühl von Staunen) verweist. Einerseits sind Trägerstrukturen und Displayelemente essentiell, um künstlerische Arbeiten zu präsentieren und institutionelle Ordnungen aufrechtzuerhalten. Andererseits geben sie bestimmte Perspektiven vor, die auf ästhetische Erfahrungen und soziale Begegnungen einwirken. Die versammelten Werke befragen dieses Zusammenspiel zwischen künstlerischer Praxis und kuratorischer Inszenierung und beleuchten sichtbare und unsichtbare Formen der Zusammenarbeit, die sich in einer Ausstellung manifestieren.
BE/HOLDING wird von MARIE-SOPHIE DORSCH und LISA DEML kuratiert, gemeinsam mit LUISA THORWARTH. Die Gruppenausstellung findet in Kooperation mit dem Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg statt, wo zeitgleich die von ANA DRUWE kuratierte Einzelausstellung Seven Works von WISRAH C. V. DA R. CELESTINO gezeigt wird.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung. Das Jahresprogramm in der Halle für Kunst Lüneburg e.V. wird unterstützt durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, den Lüneburgischen Landschaftsverband und die Hansestadt Lüneburg.

SANNA HELENA BERGER lebt und arbeitet in Berlin. Ihre künstlerische Praxis bedient sich ortsspezifischer Installationen, situations-bezogener Ästhetik und post-institutioneller Kritik, um Zuschreibungen von Bedeutung und Kapital in der Kunst zu untersuchen. Damit einhergehend arbeitet sie in Textform, die ihre künstlerische Arbeit entweder diskursiv begleitet oder als sprachliche Kompositionen autonom existiert. Kürzlich wurden ihre Arbeiten bei Antics (Stockholm, Schweden, 2025), Shahin Zarinbal (Berlin, Deutschland, 2025) und Philipp Zollinger (Zürich, Schweiz, 2024) sowie bei Simian (Kopenhagen, Dänemark, 2025) und Centralbanken (Oslo, Norwegen, 2024) gezeigt.
WISRAH C. V. DA R. CELESTINO lebt und arbeitet in Berlin. Mittels Partituren, Skulpturen, Texten, Fotografien, Klängen und Videos setzen sich ihre* Arbeiten mit den Kontinuitäten des trans-atlantischen Kolonialprojekts auseinander und ihren Manifestationen in institutionellen Strukturen und sprachlichen Mustern. Ihre* Werke waren in zahlreichen Ausstellungen vertreten, darunter im Kunstverein Braunschweig (Deutschland, 2024), im Museu Nacional da República (Brasília, Brasilien, 2023) und Framer Framed (Amsterdam, Niederlande, 2022). Im Jahr 2025 wurde Wisrah C. V. da R. Celestino mit dem ars viva Preis ausgezeichnet.
CEYLAN ÖZTRÜK lebt und arbeitet in Zürich. Ihre künstlerische Praxis verbindet Skulptur, Installation, Fotografie und Performance, um normative Mechanismen der Wissensproduktion und etablierte Wahrnehmungsmuster zu hinterfragen. Zuletzt wurden ihre Arbeiten in der Gessnerallee (Zürich, Schweiz, 2023), im Rahmen der Biennale de l’Image en Mouvement (Genf, Schweiz, 2022) und der FriArt Kunsthalle (Fribourg, Schweiz, 2022) gezeigt. Im Jahr 2022 erhielt sie den Swiss Art Award.
FLAVIA TRACHSLER lebt und arbeitet in Zürich. In ihrer künstlerischen Praxis setzt sie sich u.a. mit architektonischen Strukturen und Spekulationen auseinander und den ihnen zugrundeliegenden normativen Körperbildern und Gesellschafts-ordnungen. Ihre Arbeiten waren Teil mehrerer Gruppenausstellungen, darunter im Basel Social Club (Schweiz, 2023), Offspace (Zürich, Schweiz, 2022), Istituto Svizzero (Mailand, Italien, 2020) sowie im POST (Tokyo, Japan, 2019).