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KUNST

Lüneburg

Filmvorführung Buster Keaton „Cameraman“ (1928) und Vortrag von Holger Kuhn

Veranstaltung   18. Oktober 2012

"(Film-)kunst als Affe der Natur in Buster Keatons Cameraman"
Mit "The Cameraman" drehte Buster Keaton 1928 seinen ersten Film im Studiosystem von MGM.  Auch wenn der Film ein kommerzieller Erfolg war, so gilt er in der Rezeption doch als der Anfang vom Ende des großartigen Stummfilmkomikers, dessen versierte Artistik und körperbetonte Komik nun nicht mehr den Raum bekamen wie noch in seinen heute als Meisterwerke geltenden Filmen "The General", "Steamboat Bill Jr." oder "Sherlock Junior". Dabei gelingt Keaton aber gerade in der Figur des sympathisch-vertrottelten "Möchtegernkameramannes" eine grandiose und bisweilen brillant komische Reflexion dessen, wie Bilder unter den Bedingungen technischer Medien hergestellt werden. Begleitet wird er dabei von einem  Affen, der beweist, dass die Filmkunst – ähnlich wie einst die Malerei der Renaissance – den Vorwurf, die Natur nur äffisch nachzuahmen und also der "Affe der Natur zu sein", in ein vielschichtiges und medientheoretisch nach wie vor hochinteressantes Eigenlob verwandeln kann.

Holger Kuhn arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Leuphana Universität Lüneburg. Er hat in Bochum und Fribourg (Schweiz) Kunstgeschichte und Germanistik studiert, vor kurzem eine Dissertation zum Nachleben religiöser Bild- und Medientechniken in Kaufmannsbildern des 16. Jahrhundert verfasst und beschäftigt sich außerdem mit der Kunst der Moderne, sowie Fragen der Bild-, Photo- und Medientheorie.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Filmic Affairs – Schnittstellen zwischen Kunst und Kino" (Juli 2012 bis März 2013) statt.

Großzügig gefördert durch das Land Niedersachsen, den Lüneburgischen Landschaftsverband und die Hansestadt Lüneburg.