Maki Tamura
From a Distant Land
Installation von Maki Tamura (Japan / USA)
Maki Tamura verbindet in ihren Arbeiten europäische und japanische Kulturgeschichte. Spannungsvoll gestaltet sich hierbei die Gegenüberstellung zeitgenössischer und traditioneller Motive und Techniken. Die Einflüsse der 1973 in Japan geborenen Künstlerin lassen sich ebenso auf indonesische handbedruckte Textilien, ost- und südostasiatische Malerei wie auf japanische und westliche Kinderbuchillustrationen des 19. und 20. Jahrhunderts zurückführen.
Mit dem Ausstellungstitel ‚From a Distant Land‘ spielt die Künstlerin nicht nur auf ihre eigene Situation als Asiatin im Westen an, sondern mehr noch auf die uns allen bekannte Sehnsucht nach Exotik und Selbstfindung in der Ferne. Ihr gleichnamiges Video ist lose an Grimms Märchen von Schneewittchen angelehnt. Eine kurze Animation illustriert das Leben von Mutter und Tochter mit den sieben Zwergen und den Ausbruch beider mit dem Ziel, das eigene Glück zu finden. Die märchenhaften Aquarellbilder sind von alten Drucken östlicher und westlicher Quellen inspiriert, sie beschwören kindliche Fantasien und Erinnerungen an den Zwiespalt von Vergnügen und schlechtem Gewissen herauf.
In ‚Discordant Harmony‘ singt Maki Tamura im Bärenkostüm Fragmente eines traditionellen japanischen Musicals nach, immer wieder unterbrochen von den Klängen eines elektronischen Keyboards. Die Videoperformance ist eine poetische Collage unterschiedlichster Töne und Bilder, die eine unterschwellige Spannung erzeugt, wie sie für Tamuras Arbeiten charakteristisch ist.
Kuratiert von Heike Munder und Bettina Steinbrügge