IN/SOMNIA
The Politics of Rest and Restlessness
Mit Werken von MARIONA BERENGUER, LINE CHEVALLEY, KAROLINA GRZYWNOWICZ und MAHMOUD KHALED
In einer von Erschöpfung geprägten Welt dient Ruhe nicht nur der Regeneration, sondern birgt auch ein subversives Potential. Mehr denn als Ausdruck von Passivität und Trägheit begreifen die in der Gruppenausstellung IN/SOMNIA versammelten Werke sie als selbstbestimmten Handlungs- und Imaginationsraum. Sie steht damit nicht im Widerspruch zum Wachzustand, sondern ist vielmehr eine Erweiterung und Neuordnung desselben, essentiell für die Aufrechterhaltung unserer biologischen Körperfunktionen und die Stärkung gesellschaftlicher Beziehungen. Einerseits ist Ruhe mit sozioökonomischen Privilegien verbunden, die nicht selten die Arbeit anderer verlangen; andererseits zeugt sie von Verletzlichkeit und Vertrauen und beschreibt eine tiefe Erfahrung von Gemeinschaftlichkeit.
Die Ausstellung wurde kuratiert von LISA DEML und MARIE-SOPHIE DORSCH und gestaltet von GLORIA JURADO.
Das Jahresprogramm der Halle für Kunst Lüneburg e.V. wird gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, den Lüneburgischen Landschaftsverband und die Hansestadt Lüneburg.

MARIONA BERENGUER (Spanien, 1992) lebt und arbeitet in Berlin. Sie schloss Ausbildungen in Bildhauerei an der Escola Massana in Barcelona und in Bildender Kunst an der Universitat de Barcelona ab. Thematisch befasst sie sich mit der Rolle von (künstlerischer) Arbeit in der heutigen Gesellschaft und der ihr zugrundeliegenden Werte- und Glaubenssysteme. Zuletzt hat sie in der Galerie im Saalbau (Berlin, Deutschland, 2024) und bei Kunst & Co (Flensburg, Deutschland, 2023) ausgestellt.
LINE CHEVALLEY (Schweiz, 1993) lebt und arbeitet in Zürich. Nach ihrem Studium an der École cantonale d‘art de Lausanne und der Zürcher Hochschule der Künste hat sie zuletzt in den Projekträumen evidently chickentown (Zürich, Schweiz, 2024) und 13Vitrine (Lausanne, Schweiz, 2024) ausgestellt. Chevalley reflektiert in ihren Arbeiten die Wirkmechanismen von Sprache(n) in alltäglichen Kontexten. Besonders interessiert sie sich in diesem Zusammenhang für narrative Räume, die sich zwischen konkret erlebter Realität und imaginären Vorstellungswelten offenbaren.
KAROLINA GRZYWNOWICZ (Polen, 1984) lebt und arbeitet in Berlin. In ihren forschungsbasierten Arbeiten greift die Künstlerin auf archivarische Materialien, mündlich überlieferte Geschichten und bibliografische Aufzeichnungen zurück, um Themen wie Gewalt, Exil und Migration zu adressieren. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Kronika Centre of Contemporary Art (Bytom, Polen, 2024) und im Ujazdowski Castle Centre for Contemporary Art (Warschau, Polen, 2021) ausgestellt.
GLORIA JURADO (Spanien, 1990) lebt und arbeitet in Berlin. Nach ihrem Studium der Architektur an der Escuela Técnica Superior de Arquitectura und dem Programm Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin verwirklichte sie Projekte in den Bereichen Architektur, Ausstellungsdesign, künstlerische Forschung und Installationen im öffentlichen Raum. Sie präsentierte ihre künstlerischen Praxis zuletzt in der daad Galerie (Berlin, Deutschland, 2025), im Zentrum für Kunst und Urbanistik ZK/U (Berlin, Deutschland, 2024) und im Haus der Statistik (Berlin, Deutschland, 2024).
MAHMOUD KHALED (Ägypten, 1982) lebt und arbeitet zwischen Berlin und Kairo. Er studierte Bildende Kunst in Alexandria und Trondheim. Mittels Fotografie, Skulptur, Klang und Text evoziert er in seiner künstlerischen Praxis menschliche Erfahrungen von Verletzlichkeit und Vergänglichkeit, Erschöpfung und Sehnsucht, sowie ihre philosophischen wie politischen Dimensionen. Seine Werke waren Teil internationaler Ausstellungen, u.a. in den Mosaic Rooms (London, Vereinigtes Königreich, 2022), im Museum für Neue Kunst (Freiburg, Deutschland, 2020) und auf der 15. Istanbul Biennale (Türkei, 2017).