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KUNST

Lüneburg

Limboland – Videolounge

Veranstaltung   3. Februar 2000

Bjørn Melhus (NOR/D)

Als Reaktion auf die Frage, wie sich der fortschreitende, technologische Funktionswandel auswirken wird, erfand Björn Melhus den symbolischen Ort Limboland. Limboland ist ein zwielichtiger Ort, ein Nichtort des Übergangs, ein Grenzbereich, in dessen Topographie er seine Videobänder setzt. Eingebettet in die Fluktuation von Bildfolgen und -störungen entwickelt Melhus eine einfühlsame Feldforschung unbewußter Sehnsüchte und Identitätsphantasien. Er nutzt den Bildschirm dabei als einen Apparat, als Spiegel zur Dopplung und der Trennung. Der sich selbst doubelnde, sich vervielfachende Künstler, leistet nicht nur eine erstaunliche Vermittlung zwischen der Welten von Elektronik und Märchen, sondern er heftet sich auch den verstörenden Folgen der technologischen Reproduzierbarkeit eng an die Fersen.
Im Rahmen der zügellosen Entfesselung neuer Medien, sucht Björn Melhus nach einem ästhetischen Weg. Sein Beharren auf virtuellen Erzählungen zu Kindheit und Jugend als grundsätzlichen Lebensphasen steht in krasser Antinomie zum Pathos des Neuen, das uns täglich überspült.