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HALLE

FÜR

KUNST

Lüneburg

Curatorial Practice (Lecture Series)

Event   January 19, 1999 – December 26, 1999

19. Januar: Dorothea Strauss, intimate social affairs

Dorothea Strauss, seit 1996 Leiterin der Kunsthalle St. Gallen, gehört zu den interessantesten jungen AusstellungsmacherInnen der Schweiz. In ihren engagierten Ausstellungsprojekten u.a.mit Art & Language, Rirkrit Tiravanija, Thomas Bayerle oder Felix S. Huber zeigt sich medienübergreifend immer wieder das Interesse von KünstlerInnen, Kunst und den Umgang damit als ein offenes und hybrides System in Verbindung zur aktuellen Realität zu verstehen.

18 Mai: Iris Dressler/Hans Christ, Medium Ausstellung: Kontexte, Setzungen, Displays

Vor drei Jahren gründeten Iris Dressler und Hans Christ den Verein hARTware Projekte e.V., eine flexible nicht-kommerzielle Infrastruktur zur Produktion, Präsentation und Vermittlung von Kunst, die mit und zwischen den Medien Fotografie, Video, Film und Internet operiert.
Bisher hat sich hARTware Projekte dabei auf die Konzeption und Umsetzung von Ausstellungsprojekten konzentriert. Bekanntestes Projekt der beiden freien Kuratoren ist 'Reservate der Sehnsucht', eine Ausstellung auf Zeit in der ehemaligen Dortmunder Unionbrauerei, die im Herbst 1998 in nur sechs Wochen die unglaubliche Zahl von 18.000 Besuchern anlockte.
Seit 1999 erweitern sich die Funktionsfelder von hARTware Projekte: Hinzu kommt eine feste 'Workstation' als Basis für Produktionen im Medienkunstbereich sowie eine multifunktionale Präsentationshalle. Ziel ist jedoch kein 'ZKM im Kleinformat', sondern die Basis für ein nach Bedarf erweiterbares Netzwerk an dezentralen Infrastrukturen für Workshops, Produktions- und Ausstellungsprojekten sowie ein artist-in-residence
Programm.
Die Themen ihres Vortrags waren: Produktionsunterstützung statt Großprojekte? Was sind die idealen Präsentationsbedingungen für 'Medienkunst' (Video, Internet usw.)? Wie funktioniert ein Modell 'dezentraler Infrastrukturen'?

26.11: Clementine Deliss, Metronome No. 4-5-6 8

Der Pendelschlag eines Metronomes gibt die Erscheinungsweise der gleichnamigen Publikation vor. METRONOME No. 4-5-6 (backwards translation) ist eine in Zusammenarbeit mit fünf europäischen Kunstschulen recherchierte Sonderausgabe. Als mobiles Labor versucht METRONOME einen Test-Ort zu schaffen. Das Publikationsmedium wird eingesetzt als kuratorisches Werkzeug, um den Informationsaustausch zwischen KünstlerInnen, die in unterschiedlichen Orten der Welt arbeiten, auf einer professionellen Ebene zu verknüpfen. KunststudentInnen und KünstlerInnen waren an verschiedenen Orten aufgerufen, individuelle Analysen der Quellen ihrer Kunstproduktion durch Bild- und Textsequenzen zu bearbeiten. Als Rückwärtsübersetzung (Backwards translation) sind unterschiedliche Arbeiten entstanden, die in 'unsichtbaren Kapiteln' untergebracht sind. Präsentationen von vorhergehenden METRONOME-Ausgaben fanden anläßlich ihres Erscheinens in der Serpentine Gallery, Whitechapel Art Gallery, documenta X, der Kunsthalle Basel und an der Städelschule in Frankfurt statt.